Wie viele Menschen verträgt die Erde?
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Die Welt steht an einem Wende­punkt. Es ist zu befürchten, dass die Klima­katastrophe nicht mehr aufge­halten werden kann. Warum ist es so weit ge­kommen?

Planung Das ist eine grund­sätzliche Frage. Viel­leicht die grund­sätzlichste über­haupt.

Zumindest dann ist die Frage wichtig, wenn es unser Ziel sein soll, das Über­leben der Mensch­heit solange wie möglich hinaus­zu­zögern.

Die Wortwahl macht schon deutlich, dass man nach einigem Nach­denken zur Über­zeugung kommen muss, dass es irgend­wann mit der Mensch­heit zu Ende gehen wird.

Die Frage ist nur wann?

Sicher nicht erst nach 5 Mrd. Jahren, wenn die Erde von der Sonne verschluckt wird, sondern schon viel, viel früher!

Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist es mit uns schon nach einigen Jahr­hunderten vorbei, wenn wir geschickt sind, dauert es noch einige Jahr­tausende.

Das Weltmodell

Verschie­dentlich wurde schon an einem „Welt­modell“ gearbeitet. Auch Pro­gnosen in der einen oder anderen Form wurden gewagt.

Gehen wir davon aus, dass es für uns Menschen nur die Erde gibt. Möglicher­weise schaffen wir irgendwann auch Terra­forming auf dem Mars oder auf einem Jupiter­mond. Auch künst­liche Habi­tate, die frei im Welt­raum schweben, lassen wir fürs Erste mal außen vor. (Das wäre vielleicht noch ein Joker, wenns ganz eng wird).

Dass wir andere Planeten besiedeln können, dürfte sich nicht realisieren lassen. Siehe dazu die Seite

⏹ Zweck des Weltmodells

Dadurch, dass der Klimawandel nun auch für die Allgemeinheit spürbar ist und nur mehr von einer Minder­heit geleugnet wird, kann auch über Maß­nahmen gegen eine weitere Erd­erwärmung gesprochen werden. Von der Reali­sierung sinn­voller Maß­nahmen sind wir - aus vor­wiegend ego­isti­schen Gründen - noch weit entfernt.
Was die Welt bedroht

Es sind vor allem zwei Dinge, das
  • Bevöl­kerungs­wachstum
    und das
  • Wirt­schafts­wachstum
Beides wächst expotenziell.

Es ist daher wichtig, berechnen zu können, welche Folgen dieses Wachstum auf den Fort­bestand der Menschheit haben wird.

Dazu kommt, das wir nur kurz­fristig denken. Poli­tiker denken in Legis­latur­perioden, Eltern vielleicht an die nächste Genera­tion. Erforder­lich ist es aber, in weit größeren Zeit­räumen zu denken!

Um zu erkennen, welche Maß­nahmen erforderlich wären, brauchen wir einen neuen, grund­sätzlich anderen Ansatz für ein Welt­modell. Es soll kein Pro­gnose­modell sein, sondern es soll lediglich (was ohnehin schwie­rig genug ist) die Zusammenhänge abbilden.

Die Prämisse für die weiteren Über­legungen ist, dass vor allem die beiden für die Entwicklung der Erde so bedeutenden Faktoren näher unter­sucht werden müssen.

⏹ Abbildung des aktuellen Zustandes

Um den heutigen Zustand abzu­bilden und mit an­deren fik­tiven Zu­ständen zu ver­gleichen, könnte man für die einzel­nen maß­gebenden Fak­toren sozusagen einen „Schiebe­regler“ einsetzen, der beispielsweise bei der Be­völ­kerungszahl auf 0 steht. Das Verhältnis Be­völ­kerung zu bepflanzter Fläche (Wälder/ Wiesen / Weideland...) und versiegelter (bebauter) Fläche, sowie von unbe­bauten Flächen (Wüsten..) würden dann in das Modell einfließen.

Auch die Parameter Fisch­bestand, Weide­vieh etc. wären wichtige Ele­mente.

Um einen Ein­druck zu erhalten, wie sich die Lebens­umstände ändern, könnten Schiebe­regler bewegt und somit die Aus­wirkung auf die anderen Para­meter optisch und in Maß­zahlen verfolgt werden.

Damit ist aber keine Pro­gnose verbunden, sondern nur eine Ab­bildung der vom Menschen bewusst bzw. unbe­wusst vor­ge­nommenen Ver­änderungen.

Dies mag verdeut­lichen, was zu tun wäre, ohne gleich die Frage der Rea­lisier­barkeit aufzu­werfen.

Bevöl­kerungs­wachstum

Die Trends (ohne auf Sta­tisti­ken und Pro­gnosen einzugehen):
  • Landflucht: Allgemein geht der Trend zur Über­siedlung in Städte.
    • Städtische Lebens­form: mehr Ressourcen­verbrauch
    • Bauland verdrängt Acker­land
    • keine wirkliche Verbesserung der Lebens­bedingun­gen
  • Besonders starkes Be­völ­kerungs­wachs­tum gibt es in den Entwick­lungs­ländern, da dort der Nach­wuchs die Alters­versorgung ist.
  • In der Zukunft werden Klima­flüchtlinge (z. B. aus über­fluteten Gegenden) auch eine merkbare Größe sein.
  • Entwicklungs­länder werden zu Schwel­len­ländern.
    • Ressourcen­verbrauch steigt
    • Bauland verdrängt Acker­land
    • nur teilweise Ver­besserung der Lebens­bedingun­gen
  • Abwanderung in „reiche” Indus­trie­länder
    • Ressourcen­verbrauch steigt enorm
    • Bauland verdrängt Acker­land
    • nur teilweise Ver­besserung der Lebens­bedingun­gen
Naturgemäß benötigen mehr Menschen auch mehr Nahrung und mehr Wasser. Je mehr Industr­iali­sierung, desto mehr Ressourcen werden benötigt.

In einem „Welt­modell” sollten die Ab­hängig­keiten quantifiziert werden.
Verteilungs­gerechtig­keit
Es können mehr Erd­bewohner ernährt werden, wenn es gelingt, Nahrungs­mittel von Regi­onen in denen Über­schuss herrscht, in Mangel­regionen zu verschieben.

Salopp gesprochen: Wie viele Menschen weniger kann die Erde ernähren, wenn die Verstädterung weiter zunimmt.

Oder: Wie wirkt sich die Wirt­schafts­migration (von agrarisch geprägten Ent­wicklungs­ländern in indus­triell oder post­indus­triell geprägte Hoch­technologie­länder) auf das Poten­zial der Erde aus?
Mehr Details dazu:

⏹ Die Fertilität des Menschen

Länder in denen Nach­wuchs eine Alters­sicherung bedeutet, haben naturgemäß eine weitaus rasantere Ent­wicklung bei den Geburten als saturierte Stadt­bewohner aus Industrie­staaten.

⏹ Einfluss der Wanderungs­bewegungen

Nicht zu ver­nachlässigen sind die Wir­kungen der Wan­derungs­bewegungen. Auch diese müssen im Welt­modell abgebildet werden und die im Absatz oben darge­stellten Zusammen­hänge quanti­fizier­bar dar­stellen.

Der Res­sourcen­bedarf des Menschen
Bekann­tlich nutzen manche Menschen be­sonders viele Res­sourcen, andere ganz wenig. Es ist daher not­wendig, zwischen verschie­denen Typen zu unter­scheiden.

Wichtig ist eine sinn­volle Kate­gorisie­rung der einzelnen Typen, wobei auch Bil­dungs­abschlüsse eine Rolle spielen. Dies vor allem, weil in einer spä­teren Phase die Wan­derungs­bewegungen z.B. von Kategorie Ⓚ zu Kate­gorie Ⓙ, dann zwischen Kate­gorie Ⓚ und Kate­gorie Ⓔ ein­ge­rech­net wer­den sollen.*)
ⒶStadtbewohner Industrie­land
ⒷLandbewohner Industrie­land
Ⓒ...
Ⓓ...
ⒺStadtbewohner Industrie­land / Unter­schicht
Ⓕ...
Ⓖ...
Ⓗ...
Ⓘ...
ⒿStadtbewohner Entwicklungs­land
ⓀLandbewohner Entwicklungs­land
*) Die Kategori­sierung muss bei Start einer Studie feiner ge­gliedert werden.

⏹ Wirksam­keits­über­prüfung verschie­dener Maß­nahmen

Die Maßnahmen, die erforderlich wären, sind in der Regel unbeliebt.

Eine strikte „Ein-Kind-Politik“ kann eher nur in Diktaturen durchgesetzt werden (Beispiel China). Das Weltmodell kann uns zeigen, ob eine Beschrän­kung der Geburten auf ein Kind oder zwei Kinder pro Familie notwendig sein wird.

Zwei Kinder wären optimal:
  • Bevölkerungs­zahl bleibt im Schnitt etwa gleich
  • Geschlechter­neutrale Steuerungs­möglichkeit:
    1. Kind muss ein Mäd­chen sein.
    Derzeit werden männliche Nach­kommen aus vor­wiegend reli­giösen / kultu­rellen Grün­den bevor­zugt.


Überlegens­wert ist auch, die Ent­wicklungs­hilfe an eine Geburten­beschränkung zu knüpfen. Das Welt­modell kann - wenn es fein genug aufge­setzt ist - aussagen, welche Ent­wicklungs­länder für eine Geburten­beschrän­kung ge­wonnen werden müssen und wie strikt diese sein muss.

⏹ Steuerung der Wan­derungs­bewegungen

Es wird jedenfalls notwendig sein, den Zuzug in Städte und die Wanderung in wirt­schaft­lich besser gestellte Länder zu drosseln. Das Welt­modell kann einen Beitrag zur Plan­barkeit liefern. Allerdings sind die mög­lichen Akti­vitäten entweder sehr unpo­pulär oder teuer.

Ein Weg ist die Energie­gewinnung und die Gewinnung von Acker­land in Wüsten­gebieten.

Siehe dazu die Seiten:



Wirtschafts­wachstum

Die wichtigste volkswirt­schaftliche Größe, die die Ent­wicklung des Planeten steuert, ist das Wirtschafts­wachstum:
  • Nur ein Wirtschafts­wachstum über 2% sichert (angeblich) die Voll­beschäftigung. Nebenbei ist das Wirtschafts­wachstum auch für die Unter­nehmer nicht schlecht:
    • Produktionsbetriebe profitieren
    • Die Transport­wirtschaft profitiert
    • Die Werbeindus­trie profitiert
    • usw.
  • Ein stetiges Wirtschafts­wachstum bewirkt, dass auch der Ver­brauch von Energie und Roh­stoffen wächst.
    • Dass die Doktrin ein 2%-Wachstum sei notwendig, seit vielen Jahren unbe­stritten bleiben konnte, ist verwun­derlich und ist wohl auf die Werbe­möglich­keiten der Wirt­schaft zurück­zuführen.
    • Wäre die Korrelation zwischen Wirtschafts­wachstum und Energie-/Ressourcen­verbrauch 1:1, wäre eine expoten­tielle Vergeu­dung die Folge. Fast so, wie die An­zahl der Reis­körner in der be­kannten Schach­legende

      doppelt im 9.Jahr, 100-fach im 13.Jahr
      1. Jahr1,00
      2. Jahr1,02
      3. Jahr1,0404
      4. Jahr1,061208
      5. Jahr1,1040808032
      6. Jahr1,17165938100227
      7. Jahr1,2936066304538
      8. Jahr1,51566634389792
      9. Jahr1,96067603202201
      10. Jahr2,97173067302309
      11. Jahr5,82660110422102
      12. Jahr17,3150892208838
      13. Jahr100,888117974087
      14. Jahr1746,88676404837
      15. Jahr176240,117938684
      16. Jahr307871529,321411
      17. Jahr54259314637568,3


    • Gemildert wird die Wirkung der 2%-Doktrin auf die Ressourcen hauptsäch­lich durch die Infla­tion und auch durch die zuneh­mende Bedeu­tung des terti­ären Sektors. Auch der Vor­marsch von hoch­preisigen Marken­produkten bewirkt nur ein nomi­nelles Wirt­schafts­wachstum.
Auf der Strecke bleibt jeden­falls die Ökologie.

Auch der Arbeit­nehmer profitiert nicht und schon gar nicht der Arbeits­lose.

Menschliche Arbeits­kraft wird zunehmend durch Maschinen und Roboter ersetzt.

Maschinen sind kosten­günstig, benötigen aber mehr Ressourcen (Energie und Material).

⏹ Wirtschafts­wachstum bewirkt Umwelt­schäden

Es kann gezeigt werden, dass ständig steigendes Wirt­schaft­swachstum ohne Gegen­maß­nahmen um­welt­schädlich ist.

Je schneller die Wirt­schaft wächst, desto mehr Ressourcen werden benötigt - nicht nur manpower (=Beschäftigung).

Auswege aus dem Teufelskreis

Die nachstehenden Über­legungen sind aus heutiger Sicht oft weit von der Durch­setzbar­keit entfernt, müssen im Welt­modell trotzdem Berück­sichtigung finden.
Teufelskreis Wirtschafts­wachstum

Um Geld zu verdienen, muss sich jedermann in den Wirt­schafts­kreis­lauf einfügen. Entweder als ausgebeuteter Werk­tätiger oder als gut verdienender Firmen­chef / Manager.

Siehe dazu die Seite:
  • Energie
    • fossile Brennstoffe: Zurück­drän­gung wegen Klima­schäd­lich­keit (Verbote für Indus­trie und Verkehr)
    • erneuerbare Energie: Erhöhung der Effizienz (Forschung)
    • riskante / schädliche Ener­gie­gewinnung: interna­tionales Verbot von Atom­kraft / Fracking
    • Vermeidung unnötiger Waren­transporte: Erhöhung der Trans­port­preise
    • Forcierung des öffentlichen Verkehrs (Preispolitik)
    • Flugreisen: Entwicklung feuersicherer Zeppeline (auch andere Alter­nativ­an­triebe sollen er­forscht werden)
    • Kreuzfahrt­schiffe / Tank­schiffe: Wasser­stoff­antrieb statt Schwer­öl­ver­brennung
    • Forschung: gänzlich neue Energie­gewinnung
    • Forschung: effi­zientere Energie­transport­systeme
    • Werbung für Konsum­verzicht
  • Rohstoffe
    • Recyclingkosten den Verur­sachern vorschreiben
    • Begünstigung von Repa­ratur­betrieben
    • „geplante Obsoleszenz“ unattraktiv machen / Förderung lang­lebiger Produkte - hohe Besteue­rung für Mängelprodukte
    • Forschung nach immer neuen umwelt­freund­lichen Alter­nativ­roh­stoffen
    • Wirtschaftliche Nutzbar­machung von CO2 /Methan als Roh­stoff (Photo­katalyse, Poly­propylen­carbonat, Butanol, Hexanol, Metha­nol/Etha­nol aus Wasser­stoff)
    • Werbung für Konsum­ver­zicht
  • Wasser
    • Meerwasserentsalzung + Salzgewinnung
    • Wasser­pipelines (Trinkwasser / Brauchwasser / Meerwasser) in Dürregebiete
  • Gesundheit
    • Forschungs­schwerpunkt: Gesund­heit vor Lebens­dauer
  • Klima
    • Forschung: Meerwasser­kühlung (El Niño)
    • Ausgedehnte Bewässerungs­projekte - Regenwahr­scheinlichkeit in Dürre­gebieten mit vorge­lagerten Gebirgen erhöhen
    • großzügige Auf­forstungs­programme (insb. Regenwald)
    • Ernährung umstellen auf pflanz­liche Produkte (auch aus dem Meer) und gentechnisch produ­ziertes Fleisch
    • Werbung für Konsum­verzicht
  • Konsumverzicht
    • Konsumver­zicht ist absolut not­wendig: Nur so kann der expoten­tiell wachsende Energie- und Rohstoff­verbrauch einge­bremst werden
      • Produktlebensdauer verlängern
      • Kreislaufwirtschaft forcieren
    • Lebens­qualität muss neu defi­niert werden
    • Lebens­qualität muss vom Wirt­schafts­wachstum ent­koppelt werden


Es soll letztlich gezeigt werden, in welchem Ausmaß die Faktoren (Bevöl­kerungs­wachstum und Wir­tschafts­wachstum, gege­benen­falls auch andere) die Entwicklung der Erde beein­flussen und wie die Wechsel­wirkungen mit anderen Bezugsgrößen aussehen.

Das nun vorgeschlagene Welt­modell hat vor allem den Zweck, Maßnahmen zu be­werten und deren Sinn­haftig­keit zu über­prüfen. Es ist definitiv nicht für eine Prognose­erstellung gedacht.

Vermutlich wird kein Weg daran vorbei­führen, das Bevöl­kerungs­wachstum zu begrenzen. Eine Weile wird alles so weiter­gehen wie bisher und alles wird von Technik, Mode und Wirt­schafts­wachstum ge­steuert. Irgend­wann wird man die Reiß­leine ziehen müssen. Geschieht das nicht oder zu spät, wäre das schrecklich: Kriege, Seuchen und Geno­zide wären die Folge.

Das derzeitige Wir­tschafts­system wird langfristig genau so wenig haltbar sein: Ein System, das immer mehr Ressourcen frisst, kann keinen Bestand haben.

Das Welt­modell kann recht­zeitig aufzeigen, wann eine nachhaltige Änderung spätestens kommen muss.

Gewiss ist:
Die Mensch­heit wird, um lang­fristig überleben zu können, ein­schnei­dende Än­derungen in Kauf nehmen müssen: Ge­burten­kontrolle und Ver­zicht auf eine Konsum­gesellschaft.
Sicher ist auch, dass Arbeits­plätze in der Pro­duktion (Auto­mati­sierung etc.) und in der Werbung (Marketing für Konsum­produkte) verloren gehen werden. In der For­schung werden mehr Kräfte gebunden sein, aber das reicht nicht, um alle zu beschäf­tigen. Gesund­heit und Freizeit­gestaltung sind Be­tä­tigungs­felder mit an­stei­gendem Bedarf, doch auch in diesem Tätig­keits­feld können nicht so viele Beschäf­tigung finden.

Es wird daher die Arbeits­zeit pro Person stark zu­rück­genommen werden müssen. Mög­licher­weise ergeben die Berech­nungen mit einem Welt­modell auch, dass ein arbeits­loses Grund­einkommen die optimale Lösung wäre.

Gelingt es nicht,
die Anzahl der Menschen zu begrenzen (wie viele das sein können, zeigt das Weltmodell) und die Konsum­gesellschaft zu beenden, droht ein vorzeitiges
Ende der Menschheit.
Arbeiten würden nur jene, die Freude an der Arbeit haben und deren Lebens­zweck in genau dieser Arbeit besteht. Andern­falls würde die Aus­bildung von For­schern und Medi­zinern, die nur we­nige Wo­chen­stunden ar­beiten, zu auf­wändig sein.

Für die große Mehrheit wird es keinen oder nur einen kleinen Tätig­keits­bereich geben (Enter­tain­ment, Kunst und Kultur, Sport ...).

Die Lebens­qualität wird mit der uns heute gewohnten nicht ver­gleichbar sein. Man wird dauerhafte Waren nutzen und zur Repa­ratur bringen. Werbe­botschaf­ten werden Qualität hervor­heben und kurzfristige Mode­erscheinungen werden verpönt sein. Sobald das Bevölkerung­smaximum erreicht ist, wird man sich daran gewöhnen, maximal 2 Kinder haben zu dürfen.

Was heute zu tun ist

Es ist nicht so, dass uns die ferne Zukunft nicht zu interes­sieren braucht. Alles muss in kleinen Schritten getan werden, daher ist es nicht falsch, schon heute zu beginnen. Eine Bewusst­seins­änderung muss gestartet werden. Das dauert ohnehin Gene­rationen.

In der Folge sind mögliche Aktivitäten aufgezählt und farblich umrahmt:

Politiker (blau um­randet)


Unternehmer (grün um­randet)


Konsumenten (rot um­randet)

Besonders mar­kiert sind Maß­nahmen, die schon jetzt maß­voll gestar­tet werden können. Es sind erstaun­lich viele!

⏹ Das Weltmodell

Um eine Entscheidungs­grund­lage zu schaffen, muss ein Welt­modell in Auftrag gegeben und welt­weit kosten­frei und unbürokratisch verbrei­tet werden.

⏹ Konflikt­vermeidung

Eine sehr bald bevorstehende Konflikt­situation, nämlich zwischen armen und reichen Ländern / Menschen muss ent­schärft werden. Und zwar ganz unab­hängig vom Umwelt­schutz. Eine ungleiche Ver­mögens­ver­teilung birgt ein hohes Risiko für gewalt­tätige Aus­einander­setzungen.

Eine kleine Luxussteuer soll eingeführt und nach und nach angehoben werden.

Gerade bei Luxusgütern ist es so, dass die Konzern­spitze unver­hältnis­mäßig hohe Gewinne macht. Die Werk­tätigen erhalten genauso wenig, wie bei anderen Pro­dukten auch.

Es ist schwierig „Luxus“ in einer für ein Steuer­gesetz brauchbaren Form zu definieren. Ein Ansatz­punkt könnte sein, dass jeden­falls Marken, die von Produkt­piraterie betroffen sind, als Luxus­marken ange­sehen werden müssen. Also Marken, deren Produzent von der Zoll­behörde verlangt, dass nach gefälschten Produkten gefahndet werden soll.

Die Luxus­steuer soll zur Finan­zierung von unren­tierlichen Inves­ti­tionen in den benach­teiligten Ländern verwendet werden (Auf­forstung von Regen­wäldern, Be­wässerung von Wüs­ten­gebie­ten...). Ent­wicklungs­hilfe (neudeutsch: Ent­wicklungs­zusammen­arbeit) soll über die Almosen­grenze hinaus ange­hoben werden.

Die Zweckwidmung der Luxus­steuer soll offensiv publi­ziert werden, um das Bewusstsein für die Problem­lage in der Öffentlichkeit zu verbessern.
Zusatzinfo:

⏹ Klima

Es gibt eine Reihe von Pro­blemen, die nur durch staat­liche (oder gar inter­nationale) Autorität gelöst werden können. Eines davon ist der Klima­wandel.

Eine der größten Unsinnigkeiten ist der Emissions­rechtehandel. Mit diesem Rechts­konstrukt wird es jenen Betrieben, die zufällig gerade mal weniger Emis­sionen verursacht haben, ermög­licht, Emissions­rechte an solche Unter­nehmen zu veräußern, die mit der Ein­haltung der Emissions­grenzen nicht zurecht kommen. Das Ganze wird dann noch als eine Maß­nahme des Umwelt­schutzes dar­gestellt.

Anstelle des Emissions­rechte­handels sollen z.B. Kohle­berg­werke einfach geschlossen werden. Denn: Nur Kohle, die gar nicht gefördert wurde, kann auch nicht verbrannt werden.

Gleiches gilt für alle fossilen Brenn­stoffe.


Klimaschädliche Handels­abkommen,sollen keinesfalls abge­schlossen werden. Jedes Abkommen muß vorrangig aus der Sicht der Klima­auswir­kungen geprüft werden.

Ein typisches Beispiel ist Mercosur. Es bewirkt gerodete Regen­wälder klima­schädliches Methan (Rinder) und umwelt­schädliches CO2 durch exportiere europäische Kraftfahrzeuge.

Im Gegenteil wäre ein Handelsboykott für Länder, die die Vernichtung von Regenwäldern begünstigen, sinnvoll.


⏹ Wirtschafts­wachstum

Es gibt gewisse Ähn­lich­keiten zwischen der Evo­lution und der Markt­wirtschaft:



Es lässt sich ableiten, dass Wirt­schafts­wachstum in eine Sack­gasse führen muss, was über kurz oder lang das Ende der evolu­tionären Ent­wicklung bedeutet.

Es wird not­wendig sein, sich von den Zwängen der Markt­wirtschaft nach und nach zu befreien. Es darf nun mög­lich sein, vom angeb­lich unbe­dingt erforder­lichen Wirt­schafts­wachstum abzurücken und gerin­gere Produktions­steige­rungen zuzu­lassen und gleichzeitig die Arbeits­zeit zurück­zufahren.

Die Arbeits­zeit zu reduzieren (z.B. mehr Urlaub, geringere Wochen­arbeits­zeit) ist eine besonders wichtige und aktuell durchaus umsetzbare Maß­nahme, die auch einer gerech­teren Vermögens­ver­teilung dient.

Natürlich kann das nicht gleich­mäßig über alle Branchen und Pro­dukte erfolgen. Hinweise gibt das Welt­modell.

Zuzug aus Entwick­lungs­ländern in Industrie­länder ist kontra­produktiv. Der Ressourcen­verbrauch eines Menschen steigt deutlich mit der Über­siedlung von einem Entwicklungs­land in ein Industrie­land. Derzeit wird kurzsichtig mit der Not­wendig­keit für den Arbeitsmarkt und mit der Siche­rung des Pensions­systems argumentiert.

Im Gegen­teil: Es sollten keines­falls Personen in ein In­dustrie­land zu­wandern dür­fen, die aus reli­giösen oder kul­turel­len Gründen eine größere Kinde­rzahl an­streben.


Das Weltmodell wird zeigen, dass es immer weniger Arbeit geben wird und Firmen­strukturen daher ange­passt werden müssen.

Unternehmer sollten an­stelle von höheren Löhnen mehr Frei­zeit anbieten. Stichwort „Work-Life-Balance“.

⏹ Alternativen

Konsumenten sollen nicht nur verstärkt hei­mische Produkte (Vermei­dung unnötiger Trans­port­wege) kaufen, sondern auch aus­beuter­ische Groß­konzerne boykot­tieren.

Konsumenten­schützer sollten raten, nicht im Versand­handel zu bestellen, weil die Ein­mahnung der Gewähr­leistung ungleich schwieriger ist, als beim Kauf in einem physi­schen Geschäft.


Ein alter­nativer Lebensstil muss nicht bedeuten, in Latz­hosen und Birken­stock­sandalen herum­zulaufen. Es gibt durch­aus die Mög­lichkeit, brauch­bare Alter­nativen zu suchen und nur un­bedeu­tende Ab­striche beim Kom­fort zu machen.

Es ist durch­aus mög­lich schon heute Alter­nativen zu suchen und auch zu finden. Wenn Nach­frage besteht, werden auch die An­gebote kommen.

Ein Beispiel ist die Nutzung von Reparatur­diensten an­stelle Ent­sorgung / Neukauf. Oder Vermei­dung von sozia­len Netz­werken, die Daten sammeln (und verkaufen) und / oder deren Nutzung von unzumut­baren Vertrags­bedingungen ab­hängig ist. Es gibt für fast alles eine Alter­native!


Speziell im Bereich der Software­ent­wicklung können durchaus alter­native Ange­bote ihren Markt­platz finden. Ein brauch­bares, mit vielen Software­lösungen kompa­tibles Betriebs­system, ein Messenger­system und eine Kommuni­kations­platt­form mit kleinen Gebühren und viel­leicht einem schmalen Werbe­banner an­stelle undurch­sichtiger Geschäfts­gebarung sind gute künf­tige Geschäfts­felder.


Software­beispiele:



Die Macht des Konsu­menten wird für alle sichtbar, wenn damit begonnen wird, Wegwerf­produkte („geplante Ob­soles­zenz“) zu boy­kottieren.

In einer nächsten Stufe werden Produkte gemieden, die mit agressiven Verkaufs­methoden („nimm 3 zahl 2“) angepriesen werden.


Es werden lang­lebige Pro­dukte gefragt sein. Wer auf Weg­werf­waren setzt, wird schon in dieser und der nächsten Gene­ration massive Ver­luste hin­nehmen müssen. Lang­lebigkeit wird der große Trend.

Hier nur einige Beispiele:
  • Leuchtmittel, die „ewig“ halten
  • Handys mit aus­tausch­barem Akku
  • Strümpfe, die chic sind und kaum durch Lauf­maschen kaputt gehen
  • Geräte, die lange haltbar sind und auch repariert werden können
  • Geräte, die wieder­ver­wert­bar sind und deren Bestand­teile leicht aus­ge­tauscht werden können
  • ...
  • Hochtechnische Produkte für die Er­for­schung des Welt­raums
Sinnvoll ist es, ein „Qualitäts­siegel“ zu entwickeln. Welche Produkte dieses Siegel bekommen, soll nach einheit­lichen Kri­terien (Mit­sprache von Kon­sumenten­organisationen) fest­gelegt werden.


Gezielte Förderung von langlebigen Produkten, gezielte Maß­nahmen gegen geplante Obso­leszenz.

Besondere Forschungs­förderung „Ultra­langlebig­keit“ mit Hinblick auf Raum­fahrt­projekte.

Erkenntnis: Lang­lebige Pro­dukte sind eine inte­rnationale Markt­nische. Wird steuernd einge­griffen, können lang­lebige hei­mische Pro­dukte gegen Billig­konkur­renz aus dem Aus­land (China!) eingesetzt werden. Mittel­fristig wird mit diesen Pro­dukten der heimi­schen Wirt­schaft kaum Kauf­kraft ent­zogen. Der Absatz von aus­ländischer Billig­ware würde zurück­gehen.

Ergänzend sind Reparatur­betriebe zu fördern. Schwer­punkt sind entsprechende Aus­bildung­smaßnahmen (Lehrberufe). Diese Maßnahme ist besonders wichtig und dringend, da nur so für ein einiger­maßen kon­stantes Beschäf­tigungs­niveau gesorgt werden kann.


Gründung von Reparaturbetrieben.

Start-Ups für die Aus­bildung von Reparatur­fach­kräften.

Die Reparatur­fachkraft­ausbildung wird auch von Bastlern und Heim­werkern gerne gebucht.


Eine unbedingt nötige Maß­nahme für die Entwick­lungs­länder ist es, Sub­ventionen auf den Export von (euro­päischen) Agrar­produkten ein­zu­stellen.

Im Gegenzug müssen Trans­porte von Agrar­produkten merkbar besteuert werden. Das sollte Trans­porte in beide Rich­tungen treffen und dazu führen, dass Agrar­pro­dukte dort konsumiert werden, wo sie pro­duziert werden.

Dies ist auch ein Beitrag zur Vermei­dung unnötiger und umwelt­schädlicher Trans­porte.

Anfänglich können diese Trans­port­steuern für Produkte, die in unserer Klima­zone nicht oder sai­sonal nicht gedeihen, niedrig gehalten werden.

Langfristig muss der Europäer aber damit rechnen, im Winter keine frischen Erdbeeren kaufen zu können. Das gehört zu den gering­fügigen Kom­fort-Ab­strichen auf die wir uns ein­stellen werden müssen.

⏹ Bevölkerungs­wachstum

Eine staatlich angeordnete Geburten­kontrolle wird schwer durch­setzbar sein (außer in Diktaturen).

Eine Bildungs­offensive, insbe­sondere für junge Frauen und Mädchen hat mehrere positive Effekte. Ein Effekt ist, dass höhere Bildung zwangs­läufig auch einen anderen Zugang zur Familien­planung schafft.

⏹ Forschung

Es ist jedenfalls erfor­derlich, mehr als bisher in For­schung zu investieren.

Wichtig ist, dass Forschungs­personal stetig an An­sehen gewinnt, denn Forscher (und auch Mediziner) werden lang­fristig jene sein, die mehr arbeiten müssen, als alle anderen. Durch die lange Aus­bildungs­zeit bedingt, wird man darauf achten müssen, dass die inves­tierten Aus­bildungs­kosten genützt werden.

Hilfskräfte hingegen werden wenig arbeiten, aber auch weniger An­sehen genießen. Die Bezahlung für mehr und hoch­wer­tige Arbeit wird in der öffentlichen Aner­kennung liegen.

Heutigen Politikern sollten diese Umstände bewusst sein! Nur so kann es gelingen, langsam eine Akzeptanz für die künftigen Einkommens­unter­schiede aufzubauen.

Im Gegensatz dazu, muss die Anerkennung der Firmen­bosse sinken. Kapital­bereit­stellung allein macht noch keinen Nobelpreis.


Mögliche For­schungs­schwerpunkte:

Ausblick

Geld regiert die Welt

Dieser Spruch wird schon in den nächsten Genera­tionen seine Gültig­keit verloren haben.

Solange nur einzelne Kon­zerne von Boykott­maßnahmen be­trof­fen sind, werden nur diese an der Börse verlieren, Beschäf­tigte frei­setzen, allen­falls aus dem Markt aus­scheiden.

Von den zu erwar­tenden Turbu­lenzen am Kapitalmarkt sind nicht nur die Unter­nehmen und deren Stake­holder betrof­fen, sondern auch die dort Beschäf­tigten! Ebenso die privaten Pensions­kassen, deren Vorteil von den Neo­liberalen so verzwei­felt herbei­geredet wird.

Wenn Boykotte maßvoll sind, kann sich das Wäh­rungs­system noch eine Weile halten.

Langfristig muss sich aber eine soli­darische Ge­sell­schaft ent­wickeln, die alle auffängt, die keine Arbeit (mehr) haben.

Das klingt hart und unrealistisch. Die andere Variante ist, dass der Mensch (und mit ihm viele andere Lebe­wesen) aus­sterben.

Die Liste der aus­gestor­benen Spezies ist lang...  



Wie geht es weiter? Versuch eines Überblicks:
Eine Variante für die ferne Zukunft:
Es gibt weltweit nur zwei „Währungen“:
MONEY
 
LIKES
MONEY funk­tioniert ähn­lich wie „normales“ Geld. Es gibt aber einen bedeu­tenden Unter­schied: Das Verhält­nis zwischen arbeits­losem Grund­einkommen zu Ma­ximal­einkommen ist streng limi­tiert. Das Verhält­nis kann 1:2 sein oder auch 1:7, darf aber nicht zu hoch ange­setzt werden. Auch als Unter­nehmer kann man nie mehr ver­dienen, als diesem Verhält­nis ent­sprech­end.
LIKES kann man sammeln, wie heute in sozialen Netz­werken. Man kann sie auch ver­lieren, z.B. durch Gesetzes­über­tret­ungen, Hass­postings etc.
Ein Computer­programm vergibt LIKES nach genau fest­gesetz­ten Regeln. Es gibt mehrere Klassen:
W-LIKES für Ver­dienste in der Wissen­schaft und For­schung,
S-LIKES für Soziale Leis­tungen von frei­williger Feuer­wehr bis Alten­pflege.
U-LIKESfür Unter­haltung, Kunst, Kultur etc.
LIKES sind Aner­kennungen der Gesell­schaft und haben keinen mater­iellen Gegen­wert. Damit werden Menschen mit besonderen Talenten, Kennt­nissen, Erfahr­ungen, Aus­bildung ermuntert, ihr Wissen und Können zur Verfü­gung zu stellen.
Besondere Leis­tungen werden mit SPITZEN-LIKES durch Verlei­hung eines Komitees, ähnlich dem Nobel­preis gewürdigt.


Wie hätte sich die Welt ent­wickelt, wenn wir klüger und empa­thischer wären?
Mögliche For­schungs­schwerpunkte:


  PLANUNG | SCIFI








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