Klimawandel
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Planung
Dieser Text wurde 2021 geschrieben - zum Zeit­punkt der Klima­konferenz in Glasgow COP26 . Ergänzung um Quellen: Herbst 2022

⏹ Gefährlichkeit des Klimawandels

Die letzte Eis­zeit liegt 20.000 Jahre zurück. Damals war Nord­euro­pa von einem 100 Meter dicken Eis­panzer bedeckt. Doch das Tempera­turniveau lag bloß 3-4 Grad unter dem des ausge­henden 20. Jahr­hunderts 1).

Seit Beginn des 20. Jahrhun­derts ist bereits eine Erwär­mung um circa 0,8 Grad Cel­sius einge­treten. 2)

Laut Weltbank­bericht ist bis Ende des Jahr­hunderts eine Er­wärmung von bis zu vier Grad Celsius zu erwarten.

Am Klimagipfel in Paris (2015) hat man sich geeinigt, die globale Erwär­mung unter 2 Grad, mög­lichst unter 1,5 Grad zu halten.

Ist dieses Ziel ambi­tioniert genug?

Aus der Sicht von 2022: Wie sind die Auswir­kungen der Regenwald­abhol­zungen in Süd­amerika zu sehen? Welche Wirkungen hat der Ukraine­krieg (Gasab­fackelungen, künftiger Beton­bedarf für einen künf­tigen Wieder­aufbau in der Ukraine...)
Wir müssten uns schon seit geraumer Zeit der Frage stellen, ob wir womög­lich am Ast sägen, auf dem wir sitzen. Unser aller Leben und unsere Lebens­umstände ist der­zeit wohl eng mit der Aus­beutung von Ressourcen verbunden.

Die Frage ist, ob wir alle gemeinsam unser Leben den Gegebenheiten anpassen können bzw. wollen.
Ob und wieweit die Erder­wärmung aufge­halten werden kann, hängt von uns allen gemeinsam ab.

Da die Interessen unter­schiedlich gelagert sind, geht es vor allem darum, gemeinsame Inter­essen zu finden und bei diver­gierenden Inter­essen ein ausgleich­endes Regel­werk zu schaffen und auch durch­zusetzen.

⏹ Die großen Ursachen

Es sind vor allem zwei Dinge:

Bevöl­kerungs­wachstum und Wirt­schafts­wachstum

Beides wächst expotenziell.

Siehe auch:

Bevölkerungswachstum

In der öffentlichen Diskussion wird das Bevölkerungs­wachstum als Treiber der Erder­wärmung kaum thema­tisiert. Dennoch stellt es lang­fristig einen ganz gewich­tigen Faktor dar.
Die Erderwärmung wird schon kurz­fristig Migrations­bewegungen auslösen, die nicht unberück­sichtigt bleiben können.

Siehe auch:

Ein Deal mit den Entwicklungs­ländern

Leistungen der Industrie­länder:
  1. Druck auf interna­tionale Kon­zerne die Aus­beutung in Entwicklungsländern zu beenden (zB. durch steuerliche Maßnahmen)
  2. Abschaffung von für Entwicklungs­länder schädliche Regelungen der industriestaaten (z.B. EU-Förder­ungen)
  3. großzügige Entwicklungs­hilfe in Form von (unren­tierlichen) Investi­tionen - Details folgen in einem späteren Kapitel
  4. Führung von Bildungs­einrich­tungen (Finanzierung allein genügt nicht: Fokus auf Frauen und Mädchen, Sprach­unterricht, Ethik­unter­richt)
Anmerkung: Entwicklungs­hilfe in Form von Bar­geld ist korruptions­gefährdet. Entwicklungshilfe in Form von Investi­tionen können ziel­gerichtet erfolgen und Mehrfach­nutzen entfal­ten (Details folgen in einem späteren Kapi­tel)

Leistungen der Entwicklungsländer:
  1. Geburtenregelung durch Auf­klärung
  2. Geburtenregelung durch Alters­versorgung
  3. Geburtenregelung nach dem Vorbild Chinas
  4. Unbürokratische Rücknahme von Migran­ten
Es soll einen Pakt mit beider­seitigen Zuge­ständnissen geben. Bisher war die Beziehung zwischen Indus­trie­staaten und Entwicklungsländern ein­seitig zum Vor­teil der Industrie­staaten.

Entwicklungshilfe soll kein Almosen sein, sondern wirklich groß­zügig. Sie soll aber eine Gegen­leistung (Geburten­regelung - Rück­nahme von Migranten) einschließen.

Die Herausforderung
Problematisch ist die poli­tische Unsicher­heit in vielen Entwicklungsländern. Viele sind nicht pakt­fähig, weil interne Macht­kämpfe jedes Ab­kommen obso­let machen. Abkommen mit des­potischen Herr­schern er­fordern einen schwer zu kalku­lierenden Vertrauens­vor­schuss.

Wirtschaftswachstum

Eine Abkehr vom Wirt­schafts­wachstum wird unver­meid­lich sein.

Das Dogma Wirt­schafts­wachstum sitzt bei vielen Staaten­lenkern und Wirtschafts­kapitänen fest.

Vorgeschoben wird dabei das Interesse der Arbeit­nehmer und der Konsu­menten. In Wirklichkeit geht es den Entscheidungs­trägern aber stets um Maxi­mierung der Gewinne. Ein guter Teil der Profit­steigerung korreliert mit dem Umsatz. Also: Mehr Produk­tion - mehr Umsatz - mehr Gewinn.

Das bedeutet mehr Ressourcen­verbrauch, mehr Energie­bedarf...

Die Marktmacht liegt bei den Eliten

Kreative Köpfe überlegen ständig, wie Ver­brauchern neue Bedürf­nisse vermittelt werden können.

Industrie und Handel versuchen stets mehr zu ver­kaufen als früher oder mehr als der Kon­kurrent.

Die Preis­gestaltung („nimm 3 zahl 2“) soll den Konsum steigern.

Immer neuer Fest­tage werden erfunden (psychologische Geschenk­pflicht), anläss­lich derer auch Produkte verkauft werden können, die niemand wirk­lich braucht.

Die Produkt­lebens­dauer wird verkürzt, sodass Neuan­schaffungen in immer kür­zeren Inter­vallen generiert werden.

Aus demselben Grund werden Re­paratur­möglichkeiten immer mehr einge­schränkt. Service­arbeiten sind Spezia­listen mit eigenem Spezial­werkzeug vorbe­halten. Ersatzteil­bereithaltung ist kosten­intensiv (wird daher auf ein Minimum ein­geschränkt) und behindert den Neu­kauf.

Änderungsbedarf

  • Einschränkung des Konsums
  • Nachhaltiger Konsum
  • Recycling - Kreis­lauf­wirtschaft
Um sowohl den Wünschen der Wirt­schaft, als auch den Bedürf­nissen der Verbraucher gerecht zu werden, bedarf es eines wohlüberlegten Maß­nahmen­bündels, das der Quadra­tur des Kreises nahe kommt.

⏹ Änderungen im System

Es bedarf einer Änderung im System. Es muss klima­freund­liches Handeln belohnt und klima­schädliches ver­halten be­straft werden.

Dies aber nicht durch Einzel­maßnahmen, die nur mühevoll ausge­handelt werden können uns ohnhin selten ein­gehal­ten werden.

Die Änderung muss grund­legend sein und eine Um­kehrung der derzeitigen Automa­tismen bein­halten.

Ein Deal zwischen David und Goliath

Die Kleinen (Arbeit­nehmer und Konsu­menten) haben die schlech­teren Karten als die Großen (Indus­trie und Staaten).

Es muss auf einen Deal zuge­arbeitet werden, der beiden nützt, andern­falls wird eine Änderung der gegen­wärtigen Situ­ation nicht möglich sein.

in der Realität müssen Kon­zerne aller­dings mit Ein­schränkungen rechnen und eine Umstruk­turierung in Rich­tung Forschung ermög­lichen. Konsu­menten müssen ihr Konsum­verhalten ändern - die Politik soll dieses er­leichtern.

  • Verzicht auf Rodungen (insbe­sondere Regen­wälder)
  • Aufforstungsprogramme kombiniert mit intelli­genter Holz­nutzung (Holz muss mit gespei­cher­tem CO2 erhalten bleiben (z.B. für Ein­richtungs­gegen­stände oder als Bau­stoff für Häuser)
  • Verzicht auf Kohlen­förderung - internationale finanzielle Aus­gleiche
  • Verzicht auf Erdöl­förderung - Inves­titions­hilfen Solar­paneele - Wasserstoff­produk­tion etc...
  • Progressive Kilometer­steuern auf Lebensmittel­transporte
  • Staatliche und internationale Förderung von F&E
  • Internationale Finan­zierung von Auf­forstungs­programmen
  • Verzicht umweltschädlicher Lkw-Trans­porte - minder­wertige Güter - Lebend­vieh
  • Beschäf­tigungs­programm für ehemalige Kumpel, um die Einstellung des Kohlebergbaus zu ermöglichen
  • Infra­struktur­investi­tionen, um sinnolle neue Arbeitsplätze zu schaffen
  • Arbeits­zeit­verkürzung bei gleich­bleibender Ent­lohnung - 4 Tage-Woche
  • Verzicht auf nicht nachhaltige Produkte
  • Subventio­nierung lokal produ­zierter Lebens­mittel (Umkreis)
  • Subventio­nierung lang­lebiger Waren
  • Förderung Kreislauf­wirtschaft


⏹ Hoffnung auf For­schung:

Den Klimawandel durch Selbst­beschränkung aufzu­halten, ist ein Kampf gegen unzäh­lige Ego­ismen.

Es gilt die Auf­merksam­keit und vor allem die Forschungs­investi­tionen auf eine Umf­ormung der Treib­hausgase zu fokussie­ren:

CO2 in nütz­liche Produkte ver­wandeln

CO2 Absonderung aus der Luft ist mit den der­zeitigen Techno­logien extrem teuer und kann nur einge­setzt werden, wenn nach­haltige Energie im Über­fluss vor­handen ist (z.B. Thermal­energie in Island). Zudem hilft Carbon captu­ring nur mar­ginal gegen den globa­len Klima­wandel. Sinnvoll ist Carbon capturing auch nur dann, wenn es gelingt, markt­fähige Produkte daraus zu produ­zieren.

Wege zur industriellen Nutzung CO2:
Hochtemperatur-CO-Elektro­lyse zur Her­stellung von Syn­thesegas:

Ameisensäure aus CO2 | Her­stellung CO2-basierter Kunst­stoffe | Schaum­stoff / Polyure­than aus CO2 :

Methanol als Diesel-Alter­native mittels Carbon­2Chem:

Power-to-Gas ist dzt. noch nicht wirt­schaft­lich - was sich ange­sichts rasant steigender Treib­stoff­preise bald ändern kann.

1) Quelle: „Volker und Cornelia Quaschning: Energie­revolution JETZT“ ISBN 978-3-446-27301-6
2) Quelle Umweltbundesamt.de


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